Bei kurzen, aber heftigen Starkregen müssen oft große Wassermassen oberirdisch abfließen und können nicht mehr vollständig vom Kanalnetz aufgenommen werden, was zu Überflutungen von Straßen oder Kellern führen kann. Starkregengefahrenkarten zeigen anhand von Berechnungen aus einer Vielzahl von Daten Bereiche auf, wo sich im Falle unterschiedlicher Starkregenereignisse Wassermengen stauen. Die maximale Überflutungstiefe wird anhand von Farbklassen in unterschiedlichen Blautönen sichtbar: je dunkler die Farbgebung, desto tiefer das Wasser. Die Risikohinweiskarten setzen diese Berechnungen in Bezug zu den vorhandenen Gebäuden. Neben den Blautönen der Überflutungstiefen ist die mögliche Gebäudebetroffenheit aufsteigend in den Farben weiß, gelb, orange und rot dargestellt. Interessierte finden so erste Hinweise, ob für ein Gebäude oder eine Straße ein möglicherweise erhöhtes Schadensrisikobesteht. Eine tatsächliche Gefahr ist in den Risikohinweiskarten nicht abgebildet. Ob Vorsorgemaßnahmen notwendig sind, muss dann die konkrete Überprüfung vor Ort zeigen.

Die Überflutungstiefen und demnach die Gefahr bei einem Starkregen hängen im Wesentlichen von der Niederschlagsintensität und der statistischen Wiederkehrzeit (Jährlichkeit) ab. In der Landeshauptstadt Wiesbaden sind Kartendarstellungen für zwei Szenarien auswählbar:

• • Intensiver Starkregen mit einer definierten Niederschlagsintensität (mm/60 min/m²) und einer statistischen Wiederkehrzeit von 30 Jahren
• • Außergewöhnlicher Starkregen mit einer definierten Niederschlagsintensität (mm/60 min/m²) und einer statistischen Wiederkehrzeit von 100 Jahren.

Die Starkregengefahrenkarten basieren auf Computersimulationen, die im Auftrag des Umweltamtes von der Ingenieurgemeinschaft für Wasserbau und Wasserwirtschaft RUIZ RODRIGUEZ + ZEISLER + BLANK GbR erstellt wurden. Hierfür wurden umfangreiche Grundlagendaten verwendet, wie das digitale Geländemodell (DGM) der Stadt Wiesbaden mit einer Auflösung von 1x1 m (Stand 2020), Gebäudeumrisse, Bordsteinkanten, Nutzungsarten des Geländes sowie Gewässerverläufe. Aus Datenschutzgründen ist eine öffentliche Darstellung nur bis zu einem Maßstab von 1:2.500 möglich.